Montag, 30. November 2009

"Ich als Türke.."

Ich als Türke, möchte Sie auf etwas mir sehr Wichtiges hinweisen: Meine gesamte Familie hat für die Initiative gestimmt, wie viele andere Muslime auch die ich kenne. Ich weise Sie auch darauf hin das die “furchtbar enttäuschten” Muslime in der CH eine Minderheit sind, wahrscheinlich eine Islamistische. Von den Gut- und Bessermenschen brauchen wir keine Hilfe.
Quelle, Original

Und an all die, die sich so obersozial geben und es nicht wissen: Mohammed, als Gründer des Islam, hat keine Moscheen mit Minaretten bauen lassen. Die Minarette kamen erst viel später bei den islamischen Eroberungszügen hinzu und dienten als Wachtürme und waren ganz klar Ausdruck von Macht und Unterdrückung. Quelle 15:48 Uhr

Ich bin auch Muslima und frage mich was für ein Geschrei nach dieser Abstimmung daherkommt von Seiten der Linken und Grünen, der Regierung Schlumpf und den Muslimen, die in der Schweiz leben??? Bin hier aufgewachsen und meine Familie hat sich hier integriert und will hier leben in einer christlichen Welt...also haben wir uns hier anzupassen. Die Schweiz ist eine Demokratisches Land, basta! Quelle 14:27 Uhr

Wieso ist der Islam eine Religion?

Weil es alle sagen? Aber ist denn etwas eine Religion, weil es das von sich selber behauptet? Wohl schon.

Kommt dazu, dass wir im Westen gerne etwas mit einem Wort bezeichnen, das wir schon haben. So nennen wir Gebet, was im Islam eine Unterwerfungsgeste (salat) ist, so nennen wir Gebetsruf, was ein Aufruf zur Unterwerfungsgeste ist, so nennen wir Spiritualität, was im Islam drei steigende Stufen der Unterwerfung sind, so nennen wir islamisches Gesetz (Scharia), was eine willkürliche Sammlung von Bestimmungen ist.

Und so bezeichnen wir beim Islam etwas als Religion, was eine politische Ordnung der Gesellschaft ist. Eine Ordnung, die im Widerspruch zu Demokratie, Reziprozität, Laizität und Menschenrechten steht.

Das ist ein Fehler, den es zu korrigieren gilt.

Das Schweizer Volk hat den Anfang gemacht: Es stuft den Islam als politische Lehre ein. Darum hat es Stopp gesagt.


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Hier ein Kommentar zur rechtlichen Situation in Deutschland - die Grundüberlegungen treffen aber auf alle europäischen Länder (und die USA) zu: (Der Nürnberger Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider in einem Vortrag am
30. November 2008 in Würzburg, gefunden hier, im Kommentar #62 Dietrich von Bern (30. Nov 2009 12:53)
  • Die Dogmatik der Religionsfreiheit hat sich bei uns anhand der christlichen Bekenntnisse entwickelt. Bei ihrer evtl. Anwendbarkeit auf den Islam wird völliges Neuland betreten.
  • Der Begriff der Religionsfreiheit, wie er in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte formuliert wurde, ist recht eng gefasst. Er betrifft insbesondere das Recht zum Religionswechsel und den Schutz der kultischen Handlungen. Demgegenüber wird vom Diaspora-Islam als Nutznießer dieses ihm selber wesensfremden Freiheitsrechtes damit sehr viel mehr verbunden als den Schutz der Riten, nämlich eine umfassende Lebensordnung.
  • Der Staat muss noch lange nicht alles zugestehen, was eine fremde Religion unter Berufung auf Art. 4 GG [Anm. des Bloggers: Religionsfreiheit] einfordert. Geschützt ist nur das Kultische. Der von den Islamverbänden verfolgte Ansatz, über dieses Grundrecht die ganzen politischen Verhältnisse ändern zu wollen, ist aus Art. 4 nicht ableitbar.

Religionsfreiheit bis wohin?

Wenn das Minarettverbot gegen die Religionsfreiheit verstösst, dann stellt sich die Frage, wo die Religionsfreiheit dann aufhören könnte?

Gehört der Muezzin noch dazu? Gehört das Schächten noch dazu? Die Beschneidung? Die Polygamie? Die Scharia? Die Herrschaft über die Dhimmis?

Mit der Religionsfreiheit kann man alles begründen, was einer in ein Büchlein schreibt, weil es ihm sein Gott offenbart hat. Und da habe ich das grosse Fragezeichen: Wieso sollte eine Offenbarung die Grundlage für einen öffentlichen Entscheid sein, für ein Gesetz und für ein Nachgeben der Ungläubigen?

Denn die Offenbarung lässt sich nicht unterscheiden von der Halluzination.

Die Linie, wo Offenbarung als Begründung nicht mehr gilt, sollte man früh ziehen. Bevor die Halluzination zum Wahnsinn führt.

Politik und Spiritualität

Die Mehrheit der Schweizer stuft offensichtlich den Islam als politische Ideologie ein, und nicht als eine spirituelle Religion. Eine Kraft, die Macht anstrebt, nicht eine Hilfe, die dem Menschen eine Orientierung in seelischen Fragen gibt.

Es braucht nicht einmal Attentate, um zu diesem Schluss zu kommen. Die Kairoer Erklärung der Menschenrechte, insbesondere Artikel 24, welcher alles der Scharia unterstellt, stellt den Anspruch, für alle auf dieser Welt zu gelten und über den Menschenrechten der UNO zu stehen.

Diese Erklärung stellt den Konsens der Ulema dar, der islamischen Gelehrten, und ist damit verbindlich für alle Muslime. Auch in der Schweiz.

Sie stellt die Scharia über die echten Menschenrechte - man braucht keine "diffusen Ängste" zu haben, um das abzulehnen.

Eine weitere Erklärung, die deutlich genug ist, ist der Brief der 38 Islam-Gelehrten an den Papst, in der Folge dessen Rede in Regensburg. Der Brief sollte darlegen, warum der Islam nichts mit Gewalt am Turban hat, und darin steht:
Jihad, dass muss unterstrichen werden, meint Anstrengung, und spezifisch Anstrengung auf dem Wege Gottes. Diese Anstrengung mag verschiedene Formen annehmen, einschließlich der Anwendung von Gewalt. Obwohl ein jihad möglicherweise heilig im Sinne einer Ausrichtung auf ein heiliges Ideal sein kann, ist es nicht notwendigerweise ein „Krieg“.(Quelle, runterscrollen)

Eine Bestätigung der religiös begründeten Gewaltbereitschaft. Auch dieser Konsens der Gelehrten ist für alle Muslime gültig. Mit echter Spiritualität hat das nichts zu tun.

Es geht hier um Politik und Macht. Da helfen Duftkerzen nicht viel. Das hat die Mehrheit der Schweizer begriffen.

Herren und Volk

Nun machen sich auch die hohen Herren und Damen Luft und zeigen, was sie unter Demokratie verstehen:
[..] der schwedische Justizminister Tobias Billström befand, "dass es Themen gibt, die sich nicht für eine Volksabstimmung eignen" (Quelle)

Und wer entscheidet, welche Themen vor's Volk kommen?

Herr Billström?

Sonntag, 29. November 2009

Das Minarett

In einem Gutachten steht zum Minarett
Begriff und Bedeutung des Minaretts [..] lassen sich [..] aufgrund seiner Funktion in Verbindung mit der Moschee und vor allem mit der politischen Relevanz des Gebets mit einer Eindeutigkeit klären, die eine ungeprüfte Einbeziehung in die Religionsfreiheit problematisch macht.
Es ist nicht allein, wie die Initiative in ihren Schriften u.a. ausführt, das Machtsignal, welches das möglichst hoch aufstrebende Minarett optisch aussendet; es ist vor allem das Zusammenwirken des vom Minarett ausgehenden Gebetsrufs mit der Gebetsversammlung in der Moschee und dem dort fortwährend wiederholten Gemeinschaftserlebnis, das mit dem Wissen um die weltweite Gleichartigkeit dieses Vorgangs die Ehrfurcht vor Allahs alleiniger und fortwährender Schöpfungsmacht sowie die daraus folgende, aggressive Verachtung des Nichtislam verstetigt.

Die Mehrheit der Schweizer hat das begriffen.

Allerdings empfehle ich den Ausdruck und die Lektüre des ganzen Textes. Die gesamte Sache ist schlimmer und radikaler.

Minarette verboten - was nun?

Die Schweizer verbieten den Bau von Minaretten. Was heisst das?

Die Schweizer beurteilen den Islam mehrheitlich als politische Ideologie. Sie verlangen, dass dem Islam Grenzen gesetzt werden. Keine Scharia, keine Beschneidung, kein Kopftuch, keine Sonderregeln, keine Parallelgesellschaft.

Das heisst, dass die Schweizer die Integration wollen, nicht die Absonderung. Die Gleichberechtigung, nicht das Kopftuch. Das Zusammenleben, nicht die Zwangsehe. Die Freiheit, nicht die Scharia.

Wenn nun Islamvertreter herumheulen, sie fühlten sich nicht akzeptiert, dann sprechen sie nicht für alle unter dem Islam Geborenen, sondern für eine ganz spezifische Gruppe:

Die Islamvertreter Farhad Afshar und Hisham Maizar wollten die Scharia. Wir nicht.
Jene werden den Volksentscheid kaum akzeptieren und darum an den Menschenrechtshof gelangen, und der wird ein weichgespültes Urteil sprechen.

So gilt es nun, das Erreichte zu verteidigen. Es gilt, das Verbot so umzusetzen, dass es nicht grundsätzlich gekippt werden kann, so zu realisieren und abzusichern, dass es auch einen Menschenrechtshof standhält. Es kann nun durchaus sinnvoll sein, den Satz für die Verfassung anzupassen - und allgemeiner, nicht klagbar und im Effekt härter zu formulieren. Dazu gibt es durchaus Möglichkeiten, wie zum Beispiel den Vorschlag hier.

Demokratie-Unfähigkeit

Die Schweiz hat das Verbot von Minaretten beschlossen. Ein normaler Schweizer, der anders stimmte als die Mehrheit, sagt einfach Mist!, und dann macht man weiter.

Und was sagen die Vertreter des Islam?
Das Ja zur Anti-Minarett-Initiative sei unwürdig für die Schweiz, sagte Farhad Afshar [..]
"Die politischen Parteien haben die Abstimmung nicht ernst genug genommen", lautete seine erste Bilanz. (1)

Er glaubt wohl, dass hier die Parteien bestimmen.
"Die Schweiz hat verloren." Die Zustimmung zur Anti-Minarett-Initiative stelle die Schweiz international an den Pranger, sagt Rifa'at Lenzin (Quelle)

Das ist wohl die Ankündigung von Terror-Anschlägen. Die übliche indirekte Drohung, wie wir sie schon im Vorfeld der Abstimmung hörten.

Die Demokratie-Fähigkeit der Islam-Vertreter ist entwicklungsfähig.

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(1) zur Erinnerung: Farhad Afshar ist für die Einführung der Scharia, siehe hier

Auch Frau Amira Hafner-Al-Jabaji hat heute 29.11.2009 bei SF1 ihrem Frust Ausdruck gegeben, dass sich die Parteien zu wenig gegen die Initiative eingesetzt haben. Da hat sich die Ausgabe Nr 4 von Zakat an Dhimmis nicht gelohnt:
"Zahlung an Leute, die man so mit dem Islam versöhnen kann" - Auf deutsch: Schmusekurs und gütige Gaben bei Leuten mit Einfluss. Siehe hier.

Hisham Maizar sieht nach eigenen Worten Parallelen zwischen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. So müssten auch die Muslime als "Sündenböcke" herhalten. (Quelle) Derselbe Herr hat noch vor kurzem im Ausland verbreitet, dies Schweiz verbiete die Versammlungsorte für Muslime (Quelle)

Taner Hatipoglou vom VIOZ findet, dass sich Muslime nicht mehr sicher fühlen werden ("Muslims ... will not feel safe any more") - eine Aussage, die viel über das Verhalten von islamischen Gesellschaften gegenüber Minderheiten aussagt.


Auch Ali Gomaa, der Grossmufti von Ägypten hat sich zu Wort gemeldet:
"Das Ergebnis dieses Volksentscheids ist nicht nur eine Verletzung der Religionsfreiheit, es ist auch eine Beleidigung der Muslime - in der Schweiz wie anderswo."
Der Mann hat auch das gesagt, vor der Abstimmung:
Wir sind der menschlichen Freiheit verpflichtet, innerhalb der Grenzen des islamischen Gesetzes.
Nun wissen wir was auf uns zukommt. Schliesslich ist Gewalt in islamischer Logik nur Selbstverteidigung.


Mehr Presseschau hier

Mittwoch, 25. November 2009

Kein Zwang im Glauben

Es gibt keinen Zwang im Glauben. Solange es um den inneren Menschen geht.
Weil Gott keinen Zwang ausübt und es also eine religiöse Freiheit des inneren Menschen gibt, ist äußerer Zwang nicht nur nicht verwerflich, sondern geradezu geboten.

Das stammt aus der Feder der muslimischen Gelehrten.

Darlegung und Diskussion hier

Mulla Kreker und die Zukunft

Mulla Kreker, ein Muslim, den die Norweger bis heute nicht losgeworden sind und durchfüttern, hat ein Interview gegeben, in dem er seine Zukunftsvorstellungen erläutert. Er findet offensichtlich, dass ein Kaliphat eingerichtet werden müsste. Der Westen sollte keine Mühe damit haben, denn er gesteht uns zu, dass wir weiter existieren dürfen:
Der Westen kann weiter existieren, solange er das Kaliphat als die herrschende Macht in der Welt akzeptiert.

Danke, das ist zuvorkommend.


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Das Interview (arabisches Video, englisches Transskript)

Äussere Zeichen der Überzeugung

In Belgien ist das Zentrum für Chancengleichheit und den Kampf gegen Rassismus auf eine nette Idee gekommen (1):

Beim Kopftuch wird nur noch von äusserem Zeichen einer Überzeugung gesprochen. Die religiöse Begründung wird damit reduziert auf eine persönliche Meinung. Wenn man an die Vielfalt des Islams denkt, und damit die vielfältigen Kleidervorschriften, von keiner Vorschrift bis zum Ganzkörperzelt für Frauen, dann ist das mal ein ganz guter Ansatz.

Minarette kann man so natürlich auch als äussere Zeichen einer Überzeugung sehen. Dann greift die Begründung mit der Religion nicht mehr.

Gemein.

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(1) "The Center for Equal Opportunities and the Fight against Racism (CGKR) wants to take the edge of the headscarf debate. Therefor the Center will from now speak about the 'external expression of convictions' instead of the 'external expression of religious, philosophical and political convictions'. Furthermore the Center wants a ban on the external expression of convictions in elementary schools." Quelle, vermittelt durch das hier

Kirchenverbot in Saudi-Arabien kein Grund für Minarett-Verbot

Das Kirchenverbot in Saudi-Arabien sei kein Grund für Minarett-Verbot, hört man immer wieder als Argument gegen die Initiative. Das hat mir auch immer eingeleuchtet.

Aber warum eigentlich?

Alle reden von Globalisierung. Im Handel werden Waren ausgetauscht, und der Wert wird immer intensiv ausgehandelt. Unter den Staaten werden Doppelbesteuerungsabkommen vereinbart, die Behandlung der jeweils anderen Staatsangehörigen wird geregelt - warum nicht auch die Minarette und Kirchen?

Lasst uns global denken.

Dienstag, 24. November 2009

"Bist du ein guter Muslim?"

Der Mensch ist nicht dasselbe wie die Lehre, der er unterworfen ist.
Die Lehre wird von Leuten entschieden, die diese Lehre nicht erleiden.

Die Frauen entscheiden nicht über die Burka.
Die Apostaten entscheiden nicht über die Todesstrafe.

Der Vater, der seiner Tochter eines Tages das Kopftuch aufzwingt, hatte womöglich Besuch von Männern, die ihn fragten: "Bist du ein guter Muslim?" und "Ist deine Tochter eine Hure?"

Montag, 23. November 2009

Verfassungsartikel, weiterer Vorschlag

Ein weiterer Vorschlag für einen Verfassungsartikel berücksichtigt den Inhalt des Muezzinrufes und den grundsätzlichen Zweck des Minaretts:
Öffentliche Aufforderungen zur Unterwerfung werden als Volksverhetzung zum Angriff auf die Autorität des Staates verstanden und sind verboten, ebenso wie Installationen, Bauten und organisatorische Massnahmen mit diesem Zweck. Es gibt keine Ausnahmen für rituelle Rufe und Kult-Bauten.


Der Muezzinruf ist ein Aufruf zur Unterwerfung, kein Gebet, und er richtet sich nicht spezifisch an die Gläubigen, sondern an alle, die ihn hören.

Glockentürme sind mit dieser Bestimmung nicht tangiert, da Glocken Lärm machen und nur die Botschaft vermitteln, die man hinein interpretiert. Der Inhalt des Muezzinrufs ist eindeutig und lässt keinen Interpretations-Spielraum.

Benjamin-Franklin-Effekt

Wenn man jemandem hilft, wird der Hilfeempfänger sympathischer.

Das passiert den Sozialhelfern, das passiert den lieben Leuten, die sich für andere einsetzen: Sie mögen die Leute, denen sie geholfen haben.

Hingegen gilt auch das Gegenteil: Wenn man jemandem nicht hilft oder sogar schadet, wird das Opfer abgewertet. Prügler werten ihre Opfer ab, Sozialhilfebetrüger werten die Leute ab, die ihre Gelder zahlen.

Und das verstärkt sich jedesmal: Sozialhelfer verstärken gerne ihre Hilfe, Sozialhilfebetrüger verachten den Geberstaat immer mehr und betrügen dreister.

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siehe auch
Benjamin-Franklin-Effekt
und
Tit for Tat

Weiter ist zu beachten:
Dass wehrlose Opfer von den Tätern stark abgewertet werden, ist ein universelles Phänomen[..] Diese Abwertung tritt nicht auf, wenn die Opfer die Gelegenheit haben, sich zu rächen (Quelle)
.. oder - im Fall des Staates - den Fuss deutlich abzustellen.


Tit for Tat

Tit for Tat (auf deutsch „wie du mir, so ich dir“), eine Variante der Verhaltensregel „Auge um Auge, Zahn um Zahn: Tue anderen so, wie sie dir getan haben“.

Allerdings ist, wenngleich das aus dem Namen nicht hervorgeht, der Spieler zu Beginn auf jeden Fall kooperativ. Es handelt sich also um eine freundliche Strategie.

Wenn der Gegenpart sich unkooperativ verhält, dann straft man ihn beim nächsten Zug ab. Und wartet, bis er sich wieder positiv verhält.

„Tit for Tat“ bestraft vorschnell auch solche Partner, die sich über längere Zeit kooperativ verhalten haben. Ein funktionierender Weg aus dem Dilemma ist eine Strategie, die besser unterscheidet: Nachsichtigkeit, wenn das opportunistische Verhalten eine Ausnahme zu sein scheint und Strafe, wenn es als Regel erscheint.

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Mehr hier oder auch zB bei Wiki, von wo die Auszüge stammen,
sowie Benjamin-Franklin-Effekt

Freitag, 20. November 2009

Julia Onken und ihr Aufruf

Am 29. November stimmen wir in der Schweiz darüber ab, ob es ein Verbot für den Bau von Minaretten geben soll.

Es ist beängstigend, dass auch kritische Frauen in diesem Lande nicht bereit sind, sich ernsthaft mit diesem Thema auseinanderzusetzen und sich über Konsequenzen Gedanken zu machen. Es kann uns Frauen doch nicht gleichgültig sein, was mit Frauen und Mädchen aus anderen Kulturen, die in der Schweiz leben, geschieht!

Der Koran, der für Moslems als Gesetzesquelle gilt, schreibt frauenfeindliche und Frauen verachtende Regeln vor, z.B. Verhüllung des ganzen Körpers, ausser Hände und Gesicht. Zwangsheirat. Ehrenmord. Züchtigung durch den Ehemann bei Ungehorsam. Moscheen sind Männerhäuser. Minarette sind männliche Machtsymbole. Mit dem Bau von Minaretten wird gleichzeitig ein sichtbares Zeichen für die staatliche Akzeptanz der Unterdrückung der
Frau gesetzt. Das muss unter allen Umständen verhindert werden.

Die Politik hat jämmerlich versagt und hat die Unterdrückung moslemischer Frauen stillschweigend unter dem Deckmantel angeblicher Toleranz gebilligt. Für Moslems, die in Europa leben, müssen die in unserem Rechtsstaat geltenden Regeln für alle gewährt sein. Der Staat hätte die Pflicht, die Rechte für alle einzufordern. Auch für die Frau.

Der Bau von Minaretten ist dann kein Problem, wenn die moslemische Bevölkerung die westliche Rechtsordnung vollumfänglich respektiert. Im Moment sind wir weit davon entfernt.

Frauen, denkt über die Parteigrenzen hinaus und engagiert Euch beherzt für die Rechte aller Frauen.

Deshalb kann es bei der Abstimmung am 29. November 2009 nur ein JA für ein Minarettverbot geben.

Ich zähle auf jede einzelne Frau. Auf Freundinnen-Netzwerke. Und selbstverständ-lich auch auf Männer, die längst begriffen haben, dass Frauen als vollwertige Menschen zu achten und zu respektieren sind.

Zuversichtliche Grüsse
Julia Onken

Ein Aufruf, den man weiterleiten kann.

Zum Blog von Julia Onken geht es hier: klickmich

Politische Einstellung der Imame

Wie ist wohl die Einstellung der Imame in der Schweiz zu unserer Demokratie und unseren Gesetzen?

Jetzt wurde bekannt, dass dem Militärdepartement von Ueli Maurer, eine Studie vorliegt zum Thema: die politische Haltung der Imame (muslimische Gemeindevorsteher) in der Schweiz. Und was ist das Ergebnis der Analyse?

«Sie wurde gemäss den Bestimmungen für sensible Informationen klassifiziert», beschied VBS-Sprecher Sebastian Heber dem «Beobachter». Damit gilt der Bericht als nicht zur Veröffentlichung vorgesehen. (Quelle)


Wen wundert's?

Werden die fortschrittlicher denken als die Islamlehrer in Österreich, wo ein Fünftel die Demokratie aus Glaubensgründen ablehnt? (1)

Wer's glaubt, zahlt einen Dinar.

up-date: Es ist wie vermutet. Die Weltwoche berichtet
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(1) "Aus der Studie geht hervor, dass rund ein Fünftel (21,9 %) der muslimischen Religionslehrer Demokratie und den Islam für unvereinbar hält. 14 % lehnen die österreichische Verfassung ab, 13 % halten die Teilnahme an Wahlen für nicht mit dem Islam vereinbar und 28,4 % sehen einen Widerspruch darin, gleichzeitig Moslem und Europäer zu sein. 18,2 % halten die Todesstrafe beim Abfall vom Islam für gerechtfertigt. 8,5 % haben Verständnis dafür, wenn zur Verbreitung des Islam Gewalt angewandt wird. 32,7 % lehnen die rechtsstaatlichen Prinzipien ab" Quelle

Islam vs Muslime

Islamkritiker werden gerne des Hasses auf Muslime bezichtigt, von Linken, Gutmenschen (1) und auch von Muslimen. Islamkritiker antworten dann, sie unterscheiden zwischen Islam und Muslim, zwischen Mensch und Lehre.

Das hat seinen guten Grund:

Die Menschen, welche die Lehre machen, sind nicht dieselben wie die Menschen, welche der Lehre unterworfen sind. Die ersten üben dank der Lehre Macht aus, die letzteren sind ihr unterworfen.

Wer mit seiner Lehre Macht ausüben kann, will natürlich nicht über Inhalte reden - er bezeichnet die Kritiker lieber als Hasser, das erspart die Diskussion und erhält die Macht.


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siehe auch "Bist du ein guter Muslim?"
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(1) zum Beispiel hier oder hier (Letzterer hat übrigens in den Kommentaren die Frage nach der Kairoer Erklärung der Menschenrechte und Artikel 24 hurtig aus den Kommentaren gelöscht - was den Ersteller und seine Absichten verortet)

Donnerstag, 19. November 2009

Spiritualität im Islam

Die Essenz und das Wesen des Islams können leicht zusammengefasst werden durch drei wichtige Prinzipien (1):

Islam: Unterwerfung unter Allahs Wille und seinen Vertreter
Iman: Glaube und Vertrauen auf Allah und den Propheten Mohammed mit seiner Botschaft
Ihsan: Alles mit dem Blick auf Allah machen und tun

Es geht also um Unterwerfung, kritikloses Akzeptieren, und Zeigen der Unterwerfung durch die Taten.

Das kann der Muslim zeigen beim 5maligen Ritual der Unterwerfung, durch Zahlen von Zakat, durch Taten zur Ausbreitung des Islams. Die Leute, die hier ihre Regeln einführen (2) wollen und die Kämpfer auf dem Wege Allahs konzentrieren sich auf Letzeres.

Die drei Elemente stellen die drei Stufen des spirituellen Lebens im Islam dar. Die dritte Stufe ist die höchste.

Krawumm.


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(1) "The essence and substance of Islam can be easily summed up by three major
principles (which are also successive stages in the spiritual life): Islam (meaning
'submission to God's will'); Iman (meaning 'faith in God'), and Ihsan (meaning
'virtue through constant regard to, and awareness of, God'). "
Quelle: The 500 Most Influential Muslims in the World, Prof John Esposito and Prof Ibrahim Kalin, © the royal islamic strategic studies centre, 2009, pdf hier

(2) zB indem sie in den Schulen Gebetsräume durchsetzen wollen, die zwar spärlich benutzt werden, aber
Stück um Stück die Anpassung der Gesellschaft an den Islam bewirken.

Siehe auch Weg zu Gott

Märchenstunde mit Ursi

Eine Professorin der Philosophie hat einen Artikel geschrieben mit dem Titel
Der Schlüssel zur Aufklärung liegt im Islam

.. und sie macht damit den Gebrüdern Grimm Konkurrenz.

Ich empfehle die Lektüre, und anschliessend die Lektüre des untenstehenden Kommentars. Ich habe versucht, mich kurz zu halten, aber das war schwierig, bei all dem Material, das die Frau hineingepackt hat.

Der Artikel: klickmich

Der Kommmentar:

Bahnbrechend im Artikel von Ursula Pia Jauch dürfte sein, dass Averroes / Ibn Rushd Griechisch oder Latein beherrschte - das hat die Welt bis heute nicht gewusst (1). Der Rest des Artikels ist mit der gleichen Sachkenntnis abgefasst. Toleranz, Wissenschaft, Technik, alles islamische Spezialitäten. Schauen wir mal.

Die Toleranz im Maurischen Spanien zeigte sich zum Beispiel darin, dass die Bücher von Ibn Rushd verbrannt wurden. Oder daran, dass sich auch Christen beschneiden lassen mussten (1). Toll.

Aristoteles wurde entgegen der Aussage im Artikel nicht verboten, der gilt in der Kirche als Vorausahnender von Christus und hat den Status eines Rock-Stars, aber es wurden im Mittelalter mal etwa 160 Themen zu diskutieren verboten, und kein Professor oder Student an der Sorbonne scherte sich darum, so dass die Liste nach ein Paar Jahrzehnten klammheimlich gestrichen wurde. Weiter - und das ist zentral - war Aristoteles die Basis des Triviums, also der Ausbildung, die sich seit Boethius dank der Kirche über Europa ausbreitete.

So gab es einen Sog, ein Bedürfnis nach mehr Wissen, und so erklärt sich auch, warum auf dem Mont Saint-Michel Aristoteles weitgehend übersetzt war, noch bevor Averroes in die Windeln machte: Jakobus Venetianus war eigens nach Byzanz gereist, um sich mit den griechischen Originalen vertraut zu machen. Ja, nach Byzanz, man kann das in der Philosophiegeschichte von Byzanz nachlesen. Mit Byzanz war der Kontakt nie abgebrochen, und dort gab's Bibliotheken, und die Kenntnis des Aristoteles, wie auch in Süditalien, das damals noch byzantinisch war (und wo Willem von Moerbeke später verfeinerte Übersetzungen anfertigte). Wer jetzt Gerardus Cremonensis erwähnen will - der hat die Kommentare des Averroes übersetzt (und weiter den Almagest, aber letzterer war bereits in Sizilien aus dem Griechischen übersetzt gewesen). Ein Detail: In Süditalien wurde noch lange Griechisch gesprochen, die letzte Zeitung in griechischer Sprache ging etwa 1980 ein.

Averroes wurde übrigens durchaus als Kommentator geschätzt in Europa, sogar hochgeschätzt, im Gegensatz zum arabischen Raum, wo er erst heute wahrgenommen wird. Aber die Aufklärung hat mehr damit zu tun, dass Europa die Denk- und Diskussionsmethoden der Scholastik entwickelte.

Es ist ja auch saukomisch, dass der Islam die Voraussetzung für die Aufklärung sein sollte und selber hinter das zurückfiel, was er an Wissenschaft und Technik in seinem Herrschaftsbereich vorfand.

Dass die Zahlen und die Null aus Indien stammen, muss man wohl keinem mehr erklären, aber es ist sicher erwähnenswert, dass sie in der christlichen Welt erstmals von Severus Sebokht beschrieben wurden, einem Bischof in Syrien im 7. Jh. - und Bischöfe haben die Eigenschaft, Christen zu sein.

Mit der Technik ist es ebenso, abgesehen von der Optik: Das Astrolabium war von den Griechen erfunden worden, noch vor unserer Zeitrechnung, und der Mechanismus von Antikythera, ein mechanischer Computer aus der Zeit vor unserer Zeitrechnung, zeigt, wo die Technik stand, als der Islam noch nicht einmal existierte.

Auch in der Chemie gibt es ein hübsches Beispiel: Das Griechische Feuer. Das brennt auch unter Wasser, und die Byzantiner haben damit eine islamische Flotte nach der anderen abgefackelt, aber während all der Jahrhunderte haben die hochgenialen islamischen Chemiker nicht herausgefunden, was zum Scheitan das war.

Für die Autorin des Artikels hat Boethius einen klassischen Satz parat:
Si tacuisses, philosophus mansisses.

Hättest du geschwiegen, wärst du Philosoph geblieben.

Und auf sowas fällt der Tagi rein.



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(1) Siedler Geschichte Europas

Mittwoch, 18. November 2009

Toleranz gibt es nur für die Vertrauenswürdigen

John Locke, der mit seinem Essay über Toleranz am Anfang der Toleranz in Europa stand, lehnte die Toleranz gegenüber Atheisten ab - weil sie nicht schwören könnten und darum nicht vertrauenswürdig seien:
"Letztlich sind diejenigen ganz uns gar nicht zu dulden, die die Existenz Gottes leugnen. Versprechen, Verträge und Eide, die das Band der menschlichen Gesellschaft sind, können keine Geltung für einen Atheisten haben."

Heute zeigt sich, dass Versprechen, Verträge und Eide, die das Band der menschlichen Gesellschaft sind, von Atheisten so eingehalten werden wie von anderen Menschen.

Auch ist der Glaube an einen Gott keine Garantie für Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit: Es gibt einen Gott, der seinen Gläubigen nahelegt, Verträge nicht einzuhalten und das Gegenüber zu täuschen, wenn es ihnen einen Vorteil bringt.

Da reisst das Band der menschlichen Gesellschaft. Da ist die Toleranz zu überprüfen.

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siehe auch Reziprozität

Der Himmel über der Schweiz ist gross genug

Die Islamisierung findet statt

.. erklärt eine laizistische Algerierin, die nach Frankreich floh, um den Islamisten zu entkommen.
Ich habe mich persönlich dazu entschlossen, nach Frankreich zu flüchten, in ein Land also, das mir die Freiheiten eines säkularen Staates bietet. Und ich fürchte nun, dass sich das ändern könnte eines Tages, dass ich das Meer für nichts überquert habe.

Auf deutsch: Sie sieht eine Islamisierung.

Weiter spricht sie über den Schleier:
Ich würde sagen, dass acht von zehn Frauen, die ihn tragen, es nicht freiwillig tun, sondern auf Geheiss eines Mannes.

Es ist ein Interview, dass man gut versenden kann - es steht im braven Tagi. (1)


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(1) Pikant ist, dass sie das Minarett für unpolitisch hält - und findet, der Muezzin gehöre dazu. Das dürfte ein paar Gutmenschen schlecht hinuter gehen.

Das Minarett in Wangen wurde bewilligt ..

.. durch das Bundesgericht, mit Hinweis auf die Religionsfreiheit in der Verfassung.

Darum will die Initiative das Minarett-Verbot in die Verfassung schreiben. (Quelle)

Sonst wird auch der Muezzin mit der Religionsfreiheit begründet. Undsoweiter.

Dienstag, 17. November 2009

Argumente zum Islam

Da hat sich einer die Mühe genommen, die üblichen Argumente zum Islam auseinanderzupicken, und zwar folgende Argumente:

  • Ja, aber im Christentum, in der Bibel steht doch auch …
  • Es gibt im Islam keinen Zwang im Glauben!
  • Die große Chance liegt doch im modernen Euroislam!
  • Islam? Es gibt nicht DEN Islam!
  • Beschneidung? Das hat doch nichts mit dem Islam zu tun!
  • Der Islam ist friedlich und lehnt Gewalt ab!
  • Ihr stellt die Muslime unter Generalverdacht!
  • Der Islam ist tolerant, auch gegenüber anderen Religionen
  • Aber mein Gemüsehändler/meine Putzfrau/mein Freund /mein Nachbar ist ganz anders
Zum nachlesen der gescheiten Seite klickt man einfach hier

Bundesrat Merz ruft auf, aber was denkt er?

Er spricht als Minister gegen die Initiative. Was er hingegen persönlich denkt, weiss keiner.
Ich habe an drei Stellen den Eindruck gehabt, dass er nicht ganz glaubt, was er sagt:
  1. "gut integriert" und dann presst er die Lippen zusammen.
  2. "Den Ruf des Muezzins wird es hier nicht geben" und dabei zögert er vor dem "nicht" und schaut so treuherzig drein wie einer, der so gerne möchte, dass man ihm das abnehme.
  3. "abzulehnen" und wiegt den Kopf wie einer, der nicht so recht weiss.
Vielleicht müsste sich ein Spezialist für Körpersprache dahinterklemmen. Mein Eindruck bleibt:
  1. "es gibt da noch ein paar Probleme"
  2. "Die Muezzine können wir vielleicht hinauszögern"
  3. "Machen Sie, was Sie für richtig halten"

Ich kann mich irren. Der Eindruck bleibt.

Timan Nagel: Toleranz hat im Islam keine Basis

Ein Interview in der Presse mit verblüffend offenen Aussagen zur Friedfertigkeit:
Auf Gewaltfreiheit ist der Islam nicht ausgerichtet, der Koran empfiehlt den Einsatz von gewalttätigen Mitteln in bestimmten Situationen.

und zur Toleranz
Toleranz hat im Islam keine Basis. Was immer heute als Toleranz angeführt wird, etwa, dass man die Andersgläubigen, sofern sie sich zu einer Buchreligion bekennen, leben lässt, ist keine Toleranz. Denn diese der islamischen Herrschaft Unterstehenden sind in vielerlei Hinsicht gegenüber den Muslimen von minderem Recht. Sie haben zum Beispiel kein Recht, eine Waffe zu tragen – im Dialog mit den Andersgläubigen wird dann gesagt, sie brauchen keinen Kriegsdienst zu leisten...

bis zur Antwort auf die Frage, was er am Koran sympathisch finde:
Was ich sympathisch finde – wenn man von der Theorie weggeht, der Koran sei Gotteswort –, ist die zum Teil erstaunliche Offenheit, in der Mohammed sich und seine Interessen darstellt und sich damit selbst entblößt.


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Islamwissenschaftler Nagel: "Islamophobie zulassen"
15.11.2009 | 19:02 | ANNE-CATHERINE SIMON (Die Presse)
Der Professor für Arabistik und Islamwissenschaft Tilman Nagel erklärt im Interview mit der "Presse", warum Mohammed wirklich gelebt hat und das Verbot von "Islamophobie" die Menschenrechte pervertiert.
„Die Presse“: Die westlichen Islam-Debatten kreisen immer wieder um zwei Begriffe: Friedfertigkeit und Toleranz. Besteht die Möglichkeit, den Islam als friedfertige Religion zu interpretieren?


Tilman Nagel: Auf Gewaltfreiheit ist der Islam nicht ausgerichtet, der Koran empfiehlt den Einsatz von gewalttätigen Mitteln in bestimmten Situationen. Die Standardabschwächung dieses Vorwurfs ist heute, dass der Islam immer nur Verteidigungskriege geführt habe, auch bei der Ausdehnung bis nach Andalusien, weil die Aufforderung, das Christentum anzunehmen, einen Affront gegen Allah darstelle. Als außerhalb des Islams Stehender kann man das natürlich nicht annehmen.

Wie kommt es zur Unterteilung der Welt in Gläubige und das „Haus des Krieges“?

Nagel: Das ist noch keine koranische Unterscheidung, sondern wächst erst an der Wende zum achten Jahrhundert heran, als schon große Teile erobert sind. Da versucht man, die Eroberung auch mit juristisch relevanten Begriffen zu fassen. So kommt man zu dieser Unterscheidung, weil man sagt, im Haus des Krieges können die Riten nicht unter einer islamischen Obrigkeit vollzogen werden – was bedeutet das in Bezug auf das Jenseitsheil? Ohnehin besteht in den populären Verlautbarungen über den Islam große Unsicherheit darüber, welche Begriffe aus der frühen Zeit stammen, und was sich erst danach entwickelt hat, auch Muslime selbst wissen in der Regel nicht Bescheid. Manche elementare Dinge finden sich nur im Hadith – zum Beispiel, dass der Glaube im Wesentlichen durch die fünf Säulen (i.e. Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosensteuer, Fasten und Pilgerfahrt, Anm. d. Red.) definiert wird. Im Koran wird der Glaube ganz anders definiert, als kämpferische Gläubigkeit.



Praktisch alle muslimischen Gelehrten lehnen eine historisch-kritische Auslegung des Islams ab. Kann der Islam trotzdem in eine säkulare Gesellschaft integriert werden?

Nagel: Ich glaube, eine säkulare Gesellschaft hat als wesentliches Element die Historisierung der Religionen. Es kann keine Säkularität geben in einer Gesellschaft, in der ein Teil sagt, wir beharren darauf, dass unsere universale Wahrheit überall gelten muss. Das ist ein Widerspruch in sich.

Ist Toleranz, die ja ein Begriff der westlichen Aufklärung ist, mit dem Islam vereinbar?

Nagel: Toleranz hat im Islam keine Basis. Was immer heute als Toleranz angeführt wird, etwa, dass man die Andersgläubigen, sofern sie sich zu einer Buchreligion bekennen, leben lässt, ist keine Toleranz. Denn diese der islamischen Herrschaft Unterstehenden sind in vielerlei Hinsicht gegenüber den Muslimen von minderem Recht. Sie haben zum Beispiel kein Recht, eine Waffe zu tragen – im Dialog mit den Andersgläubigen wird dann gesagt, sie brauchen keinen Kriegsdienst zu leisten...

Lieber als Toleranz scheint Muslimen in Diskussionen ohnehin das Wort „Respekt“ zu sein – wobei viele diesen Respekt gegenüber der eigenen Religion in Europa vermissen.

Nagel: Ich kann Menschen respektieren – aber hier wird die Respektierung eines religiös begründeten Gedankengebäudes gefordert, das selbst massiv den Anspruch auf universale Geltung erhebt. Ein weiterer Begriff in diesem Zusammenhang ist die „Islamophobie“. Der europäische Menschenrechtsbeirat hat sie schon als verwerflich gebrandmarkt, und der UN-Menschenrechtsbeirat greift das zum Teil auf. Ich halte das für falsch – die Menschenrechte beziehen sich auf den Menschen, nicht auf das, was er glaubt. Islamophobie muss erlaubt sein, man kann nicht eine Meinung oder Glaubenshaltung unter Schutz stellen. Das ist eine bedenkliche Umdefinierung der Menschenrechte.

Die Rolle des Islams in Europa hat sich, seit Sie zu studieren begonnen haben, sehr verändert. Inwieweit hat die westliche Islamwissenschaft auf die politischen Entwicklungen reagiert?

Nagel: Als ich anfing zu studieren, war das ein mediävistisch ausgerichtetes Fach. Heute haben wir mehr akademische Stellen, vor allem aber eine fast vollkommene Verlagerung des Schwerpunktes auf das 20.Jahrhundert. Für eine Kultur wie die islamische, die sich in ihren Äußerungen immer wieder auf die Vergangenheit bezieht oder sich aus ihr rechtfertigt, ist das eine Fehlentwicklung. Die Islamwissenschaft in Deutschland ist vielfach nur noch eine auf die arabische Welt oder die Türkei bezogene Politologie.

Manche Wissenschaftler in Europa bezweifeln, dass Mohammed wirklich gelebt hat, Sie sind überzeugt, dass er existiert hat – warum?

Nagel: Zum einen, weil der Koran, wenn man ihn genau liest, die religiöse innere Entwicklung einer Figur sehr stimmig darstellt. Wenn man eine religiöse Stiftungsurkunde erfinden will, würde man etwas nehmen, das keine inneren Widersprüche hat. Außerdem sind die Argumente für die Nichtexistenz Mohammeds meines Erachtens nicht stichhaltig. Beispielsweise wird gesagt, da müsste man materielle Belege aus seiner Zeit haben – ja das haben wir für Platon auch nicht!

Welche deutsche Koran-Übersetzung würden Sie unseren Lesern empfehlen?

Nagel: Von den Hadithen gibt es keine guten Übersetzungen. Was den Koran angeht – die weitverbreitete Übersetzung von Rudi Paret würde ich nicht nehmen, sie ist für Menschen, die Arabisch können. Wer den Koran einfach lesen will, nimmt am besten die uralte Übersetzung von Henning, die bei Reclam erschienen ist. Bei den neuen muss man aufpassen, da werden zum Teil Dinge hineingelegt, die nicht drinstehen. Ich habe einmal eine saudiarabische Übersetzung ins Englische gelesen, und bei einer Sure, in der die Frauen aufgefordert werden, sich züchtig zu kleiden, standen lange Anmerkungen darüber, was das genau bedeutet.

Gibt es etwas, was Ihnen am Koran besonders sympathisch ist?

Nagel: Ich muss gestehen, ich habe nie darüber nachgedacht, was mir am Koran gefallen könnte. Was ich sympathisch finde – wenn man von der Theorie weggeht, der Koran sei Gotteswort –, ist die zum Teil erstaunliche Offenheit, in der Mohammed sich und seine Interessen darstellt und sich damit selbst entblößt.

ZUR PERSON
Tilman Nagel ist emeritierter Professor für Arabistik und Islamwissenschaft an der Universität in Göttingen und gilt als einer der besten deutschsprachigen Kenner der arabischen Schriften. 2008 erschien seine als „Jahrhundertwerk“ gerühmte Mohammed-Biografie „Mohammed. Leben und Legende“. Vergangene Woche referierte er in Wien beim Symposion „Biographie und Religion“, veranstaltet vom „Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie“. [Mirjam Reither]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.11.2009)

Montag, 16. November 2009

Vorschlag zum Verfassungsartikel

Die aktuelle Formulierung der Initiative dürfte es kaum in die Verfassung schaffen.

Vielleicht müsste der vorläufige Charakter eines Minarett-Verbotes festgehalten werden. Daher schlage ich diese Formulierung zur Diskussion vor:
Der Bau von Minaretten ist verboten. Diese Bestimmung kann aufgehoben werden, wenn im Islam die Trennung von Religion und Staat unmissverständlich vollzogen ist, der Islam die Kairoer Erklärung der Menschenrechte mit allen darauf basierenden Folgedokumenten widerruft und stattdessen die Menschenrechte nach westlicher Lesart übernimmt, und wenn der Islam sich ohne Vorbehalt dem laizistischen Staat unterordnet. (1)


Alternativ wäre diese Formulierung denkbar:
Der Bau von Minaretten ist verboten. Diese Bestimmung kann aufgehoben werden, wenn der Islam keine Gesetzesreligion mehr ist.


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(1) Die Finanzierung des Jihad mit Zakat ("Armensteuer") müsste vielleicht auch noch aufgenommen werden. Andererseits kann man ja auch den Artikel so abschliessen: "Diese Aufzählung ist nicht abschliessend."

siehe auch einen früheren Versuch
hier

Die Religionsfreiheit der Muslime ist beschnitten ..

.. wenn Minarette verboten sind? Muezzine verboten sind? Schächtung verboten ist? Polygamie verboten ist? Frauen kein Kopftuch tragen? Frauen von Ärzten behandelt werden? Frauen vor Gericht gleiches Gewicht wie Männer haben? Frauen nicht einfach verstossen werden können? Frauen gleichviel erben wie Männer? Ein Muslim den Islam verlassen kann? Nicht-Muslime vor Gericht gleiches Gewicht haben wie Muslime? Jihad als Terrorismus bezeichnet wird? Das Staatsgesetz über der Scharia steht?

Wo ziehen Sie die Grenze?

Tagesgespräch Minarett (Radio DRS)

Die Nationalräte Ulrich Schlüer (SVP, Urheber der Inititative) und Doris Fiala (FDP) disputieren über die Minarett-Initiative im Tagesgespräch des Schweizer Radio DRS.

Schlüer erklärt, dass der Muezzin sowieso kommt, wenn das Minarett kommt, Fiala vertraut auf die Wirkung der Bauvorschriften und der Lärmvorschriften.

Man kann das hier hören: klickmich


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Jihad und "Armenabgabe":
klickmich

Briefe an NZZ und Tagi

Die NZZ hat heute wieder etwa ein halbes Dutzend Leserbriefe zur Minarett-Initiative abgedruckt. Ahnungslose wie informierte, kritische wie zurückhaltende. Sie druckt alle paar Tage Leserbriefe zu diesem Thema ab.

Im Tagesanzeiger finde ich nichts. Ich weiss nicht, wann ich dort den letzten Brief zur Minarett-Initiative abgedruckt sah. Vor zwei Wochen? Drei Wochen?

Über den Grund kann man nur spekulieren.


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up-date: heute 17.11.2009 hat's zwei Briefe. Einen contra, einen pro.
up-date: 28.11.2009: unterdessen hat der Tagi regelmässig nette Briefe zum Thema gebracht. Nette, keine kontroversen.

Samstag, 14. November 2009

DEN Islam gibt es nicht

Es viele verschiedene Islame. Das liest man immer wieder (1).

Frage:

In welchem der vielen, vielen verschiedenen Islam fällt bei Zakat (der sogenannten "Armensteuer") der Verwendungszweck
"Finanzierung von Ausrüstung und Spesen für Kämpfer auf dem Wege Allahs" (2)

weg?



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(1) zum Beispiel hier
(2) Die 8 Verwendungszwecke sind hier aufgelistet

Die FDP, Kämpfer für den Islam und Minarette

Die FDP hat ihre Kampagne für Minarett und Islam gestartet.

Als Kommentar dazu ein Interview in Bayern 2 mit einem Muslim: Ein in Ägypten aufgewachsener Muslimbruder, in Deutschland aufgewacht, analysiert den Islam.

Hochintelligent. Aufschlussreich.

Man misst eine Zivilisation daran, wie man mit Frauen umgeht, und welche Stellung die Bildung hat,sagt er. Und: Unterdrückte Sexualität fördert die Gewalt.

Die liebe Schweizer FDP will mehr Minarette und mehr Islam. Wohl an der Basis vorbei.


Kommentar zum Interview hier
Radiointerview hier
Buch hier

Freitag, 13. November 2009

Zakat ist Armensteuer? Almosen? Hmm ...

Zakat wird gerne als Armensteuer bezeichnet. Zakat hat aber gemäss der islamischen Rechtsliteratur acht verschiedene Anwendungen (Basis ist Sure 9:60 des Korans)
  1. für die Armen.
  2. Zustupf für Leute, die zuwenig haben.
  3. Finanzierung der Leute, die Zakat eintreiben.
  4. Zahlung an Leute, die man so mit dem Islam versöhnen kann.
  5. für Leute, die sich aus der Sklaverei loskaufen
  6. für Leute, die Schulden haben.
  7. für diejenigen, die für Allah kämpfen, also für Finanzierung der Waffen und Spesen der Jihadkämpfer.
  8. Überbrückungshilfe an Leute, denen auf der Reise das Geld ausgegangen ist.

Interessant ist insbesondere der Punkt 7: Jihad.


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siehe auch Rechtsstaat und Scharia
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Auszug aus Reliance of the Traveller zu Punkt 7 :
(zur Vergrösserung anklicken)


Auszug aus Fiqh az Zakat von Yussuf Al-Qaradawi :
(zur Vergrösserung anklicken)


Mittwoch, 11. November 2009

Die Aufgabe der EKR und ihr Produkt

Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus EKR hat laut Webseite diesen Auftrag
Die Eidg. Kommission gegen Rassismus analysiert im Rahmen ihres Mandats gesellschaftliche Probleme und rassistische Phänomene auf nationaler/internationaler Ebene und gibt Empfehlungen für politisches Handeln ab.

.. und produziert Analysen mit Aussagen von dieser Qualität:
Die EKR analysiert die Bildsprache der gezeichneten oder mit Mitteln der Fotomontage arbeitenden Darstellungen:
• Die Minarett-Türme werden sehr hoch und mit grossen Ausmassen dargestellt, teilweise als Raketen, welche das Territorium der Schweiz durchdringen oder wie Missiles die Schweiz beherrschen.

Wer die Bilder der Blauen Moschee kennt, sieht dort keine Raketen (1). Das ist eine Unterstellung, keine Analyse. Weiter im Text geht es dann so:
In ihrer Analyse der Wirkung der Plakate kommt die EKR zu folgenden Schlüssen:
1. Die Plakate nähren Vorurteile, sie sind pauschalisierend und stellen den Islam global als negativ und als eine Bedrohung dar. Sie inszenieren eine Islamisierung der Schweiz, die es so nicht gibt.
2. Die Plakate/Inserate suggerieren, dass von der hiesigen muslimischen Bevölkerung eine Gefahr ausgehe und dass man sich vor dieser fürchten müsse. Diese wolle die Schweizer Bevölkerung beherrschen, unterdrücke Frauen und missachte die Grundrechte.
3. Diese Darstellung kommt einer Verunglimpfung und Diffamierung der friedlichen muslimi-schen Schweizer Bevölkerung gleich. Die Plakate grenzen die religiöse Minderheit aus und diabolisieren diese. Die muslimische Bevölkerung der Schweiz wird instrumentalisiert, um andere politische Zwecke zu erreichen.

Zu 1.
.. eine Islamisierung, die es so nicht gibt. Es gibt sie also.
zu 2.
.. dass von der muslimiscfhen Bevölkerung eine Gefahr ausgehe .. Die Initiatianten machen auf minarette.ch klar, dass es gegen die Lehre geht, nicht gegen die Menschen. Offensichtlich ist die EKR nicht zu dieser Unterscheidung fähig.
zu 3.
Diese Darstellung kommt einer Verunglimpfung und Diffamierung der friedlichen muslimischen Schweizer Bevölkerung gleich .. Das erinnert denn doch sehr an die Rhetorik, die man auf Blogs von Muslimen erlebt, die jegliche Kritik am Islam als Beleidigung und Hass auffassen (2). Die Formulierung klingt auch an die Kairoer Erklärung an (3)

Einen derart mit Unterstellungen und Vorurteilen aufgeladenen Erguss als Analyse zu bezeichnen scheint denn doch etwas dreist. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass diese Analyse weitherum zitiert wurde und davon Verbote abhängig gemacht wurden, dann stellen sich dem liberalen Bürger die Nackenhaare auf.

Der Ton, die fehlende Herleitung der Schlüsse und die Argumentationsweise entspricht Pamphleten, die man auf strammen Islamseiten finden kann. Dazu passt, dass die Islamisierung im Pamphlet nicht bestritten wird.

Dafür bezahlt der Schweizer Steuern.

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(1) Man sieht Plakat und Moschee hier
(2) Debatten-Kultur und Islam, hier und hier
(3) Kairoer Erklärung der Menschenrechte, Artikel 4:
Jeder Mensch hat das Recht auf die Unverletzlichkeit und den Schutz seines guten Rufs und seiner Ehre zu Lebzeiten und auch nach dem Tod.

Muslime und Islam

Im Islam gibt es keine Debatten-Kultur zur Wahrheitsfindung, also keine Debatten mit offenem Ausgang. Es gibts nichts Neues herauszufinden, denn alles ist schon im Koran offenbart. Es gibt nur richtig und falsch, und das ist vorgegeben (1).

Ohne Debatten-Kultur gibt es keine neuen Erkenntnisse, keine Synthese aus These und Antithese, gibt es keine Definitionsfragen, keine Begriffsbildungen, keine Typen-Unterscheidung, und darum auch keine Trennung zwischen einer Lehre und den Menschen, die diese Lehre vertreten. Wer die Lehre kritisiert, so geht dann das Verständnis, der kritisiert die Menschen und umgekehrt. Und er beleidigt sie obendrein, weil er etwas in Frage stellt, das Wahrheit ist.

Islam und Muslime lassen sich so nicht trennen, lassen sich ohne theoretische Betrachtungsweisen nicht trennen.

Der Islam hat die Aufklärung noch nicht erlebt. Er hat noch nicht einmal die Scholastik erlebt. Er ist noch nicht bei Aristoteles angekommen.


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Siehe auch Kritik ist Hass

(1) Darum bringen Fatwas nie etwas Neues, sondern immer nur die alte Leier. Das Denken und das Recht sind keinen Millimeter weiter als das immer noch verwendete Rechts-Kompendium "Reliance of the Traveller" aus dem Mittelalter. Das Buch Fiqh az Zakat von Al-Qaradawi aus den 1990er Jahren ist praktisch eine Kopie davon.

Kritik ist Hass

Wer in Foren und Blogs den Islam kritisiert, wird schnell mal als Islamhasser bezeichnet (1). Ein Muslim hasst nie, das machen nur die Kritiker.

Das hat seinen guten Grund:

Der Islam hat keine Debatten-Kultur. Es gibt auch nichts zu debattieren, um die Wahrheit zu eruieren, weil schon alles Wissen, alle Wahrheit im Koran steckt.

Wer nun den Islam kritisiert, der muss in dieser Logik ein Islamhasser sein - Kritik ist Angriff, und wer angreift, hasst.

Wenn sich dann ein Anhänger des Islams wehrt, indem er zB einen Kritiker totschlägt, dann hat er nicht gemordet, sondern den Islam verteidigt (2), die Glaubenspflicht "Streben auf dem Wege Allahs" wahrgenommen (3). Jihad ist darum kein Terrorismus, sondern Selbstverteidigung.

Nuance!



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Siehe auch Muslime und Islam


(1) Ein Beispiel für die Gleichsetzung von Kritik mit Hass ist Post A. A. S. (10. November 2009, 15:53) auf NZZVotum im Artikel Toleranz statt Ignoranz
Ich bin auch ein "stolzer" Muslim. Und ich hasse die Herrn Hans Müller, Gianni Dal Pont oder Jürg Staudenmann (wenn sie wirklich 3 und nicht 1 Person sind) nicht, obwohl sie die Muslime so sehr hassen.

Von Beleidigung spricht Serpil Demirel (9. November 2009, 13:26) im gleichen Thema
Toleranz kann nicht einseitig sein!
Danke für die Äusserungen an mich.
Die Absurdität betrifft die Erläuterung für diese Initiative im obigen Artikel vom Verfasser selbst. Herr Reimann erwähnt keine positiven Realen Punkte für diese Initiative. Er beleidigt die Muslime in der Schweiz mit Verleumdungstaten im Ausland, was Rassen- und Ehrendiskriminierend ist und Predigt Hass und Wut, was eine Unruhestiftung für die Gesellschaft ist! Dann frage ich mich, was Real bedrohlicher ist?! Immer noch Nein Danke!


und von Hass in Serpil Demirel (9. November 2009, 11:57)
Der Artikel ist Absurd in allen Lagen
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Hassprediger und Lukas Reimann? Beide erläutern den Islam nach ihren Vorstellungen und interpretieren ihr Weltbild mit Angstmacherei und Volkshetzerei und dies mit Hass und Wut, dass es einem fast schlecht wird. Nein Danke!


(2)
Ali Bardakoglou, , der Präsident des Amtes für religiöse Angelegenheiten in der Türkei, erklärt das so:
Der Koran schreibt vor, dass man die Menschen durch Vernunft und Rede überzeugen soll. Wenn die Heiden dies aber verhindern wollen, dann erlaubt der Koran, auch gegen sie zu kämpfen.


(3) Siehe auch im Brief der 38 Muslim-Gelehrten an den Papst:
Jihad, dass muss unterstrichen werden, meint Anstrengung, und spezifisch Anstrengung auf dem Wege Gottes. Diese Anstrengung mag verschiedene Formen annehmen, einschließlich der Anwendung von Gewalt.

Dienstag, 10. November 2009

Burkaverbot und Minarettverbot

Bundesrätin Evelyne Widmer-Schlumpf kann sich ein Burkaverbot vorstellen.
Ich könnte mir vorstellen, dass wir die Burka in der Schweiz verbieten, weil sie nicht zu unserer offenen und gleichberechtigten Kultur passt. Für mich als Frau, die sich immer für die Gleichstellung eingesetzt hat, ist es ein diskriminierender Anblick. Die Burka ist für mich mehr als ein Zeichen einer Religion. (Quelle)

Für viele ist das Minarett auch mehr als ein Zeichen einer Religion. Insbesondere für Leute, die die Minarette als Speerspitzen bezeichen, wie Herr Erdogan.

Also kann man auch Minarette verbieten.

Das Glaubensbekenntnis ist keines

Man spricht vom Glaubensbekenntnis des Islam, aber das ist gar keines:

Wenn man dem Islam beitritt, dann sagt man:
„Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer dem (einzigen) Gott gibt, und ich bezeuge, dass Mohammad der Gesandte Gottes ist.“ (Quelle)

Das hat gar nichts mit Glauben zu tun, sondern nur mit einer Erklärung. So wie man sagt, Ich bezeuge, dass ich keine Eier geklaut habe (1). Man schwört, dass man ab sofort auf der Seite des Islam steht, und diese Erklärung wiederholt man dann regelmässig im Unterwerfungsritual.

Mit Glauben hat das nichts zu tun. Es ist der Beitritt zu einem Verein. Definitiv.

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(1) bezeugen hat eine hübsche Etymologie - es kommt von zeugen, was sich auch dran zeigt, dass man beim Schwur drei Finger aufhält, welche die drei Teile des männlichen Geschlechtsteiles symbolisieren. In früheren Zeiten hielt man sich beim Schwur auch mal die Eier.

Argumente gegenüber einer Frau

Wie ein repräsentativer Muslim mit einer Frau diskutiert (1)

Frau Santanché sagt, dass Mohammed nach heutigen Begriffen mit 9 Ehefrauen polygam und mit der jüngsten - 9 Jahre alt bei der Defloration - pädophil wäre.
Signor Schwaima versucht Frau Santanché niederzuschreien und sagt: “Wir wollen nicht über Ihre Geschmacklosigkeiten diskutieren, sondern über wichtige Argumente.”

Signor Schwaima war ganz eindeutig im Nachteil - vor der Kamera kann er nicht gut auf sie einschlagen.


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(1) Ali Abu Schwaima ist Präsident des Islamischen Zentrums von Milano

Reziprozität

Man kann die Werte, die so oft genannt werden, und die immer etwas wolkig bleiben, auch zugänglich und allgemein machen, wenn man sich überlegt, dass es Reziprozität braucht, damit eine freie Gesellschaft funktioniert.

Eine Ideologie, die einen Besitzanspruch auf Wahrheit und einen weltlichen Alleinherrschaftsanspruch hat, erfüllt das Kriterium der Reziprozität nicht, stellt sich damit über die anderen und kann daher nicht akzeptiert werden. Da ist Intoleranz gegenüber der Intoleranz notwendig, damit die Gesellschaft frei bleibt.

Amüsant ist, dass damit die Reziprozität gewahrt ist.

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siehe auch Toleranz gibt es nur für die Vertrauenswürdigen

Montag, 9. November 2009

Religionsfrieden

Ein Zugewanderter und eingebürgerter Araber, der sich mit vergleichendem Recht, arabisch und westlich, beschäftigt, kommt zum Schluss, dass man die Initiative besser annehmen sollte. Er begründet das überrraschenderweise mit dem Religionsfrieden:
Aber sobald die Minarette einmal stehen, würden es die Anhänger des muslimischen Glaubens wohl nicht dabei belassen und die Forderung stellen, wie die Christen mit ihren Kirchenglocken reziprok ebenfalls ihre Gläubigen von den Minaretten aus zum Beten aufzufordern. Dies könnte sehr bald den konfessionellen Frieden in ernsthafte Gefahr bringen. (Quelle)

Nicht ohne Augenzwinkern hat er auch gegen die lauten Glockentürme einen Vorschlag:
Niemand hindert diejenigen, welche sich durch die Kirchenglocken gestört fühlen, ebenfalls eine Initiative ins Leben zu rufen.

Aus seinem Stimmverhalten macht er keinen Hehl:
Aus diesen Gründen werde ich für die Initiative stimmen und ermutige die Schweizer Bürger dies ebenfalls zu tun; im Interesse des Friedens zwischen den Religionen in der Schweiz...und im Interesse der muslimischen Bürger.

Für Salāt braucht es kein Minarett.

Sonntag, 8. November 2009

Die Scharia kommt nicht zu uns

Und einen Muezzinruf wird man hier nie hören.

Das hat man auch von der Schweinegrippe geglaubt.

Samstag, 7. November 2009

Scharia im Familienrecht

Scharia im Familienrecht, diese Forderung kann man immer wieder mal hören, und sie steht auch in der Erklärung der Europäischen Muslime. (1)

Das islamische Familienrecht bedeutet zum Beispiel
  • dass sich der Mann ohne Angabe von Gründen von seiner Frau scheiden lassen kann. Er hat damit keinerlei Verpflichtungen gegenüber der Frau. (2)
  • dass die Kinder dem Mann zugesprochen werden. Punkt.
  • dass die Frau beim Erben nur die Hälfte von dem bekommt, was ein Mann bekommt.
  • dass ein Mann vier Frauen heiraten kann. Vor den Behörden versteckt, wenn's denn sein muss.
Auch wenn das Wort Familienrecht noch so nett tönt: Das widerspricht unserem Gesetz, und es benachteiligt die Frau. Sowas braucht's nicht.


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(1) Hier bei Jörg Lau . Man sehe sich insbesondere Kommentar Nr 1 an, zu diesem Punkt der Absichtserklärung:
the European Muslims have the following expectations:
[..]
opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law

(2) Siehe auch Tilman Nagel, NZZ 7.November 2009

Mehrheitsgesellschaft

Wer Mehrheitsgesellschaft sagt, der sagt Parallelgesellschaft. Denn das Wort stammt aus der islamischen Rhetorik, in welcher die Gesellschaften schön separiert sind. Aber man ist ja nett, und darum sagt Hisham Maizar:
Die muslimischen Verbände bauen auch Brücken zur Mehrheitsgesellschaft. (Tagesanzeiger, 6. November 2009)

Brücken. Wie schön. Von entgegengesetzten Ufern, von benachbarten Inseln. Separiert. Nebeinander. Wie das unter dem Islam immer schon üblich war, mit den Moslems in ihren Vierteln, mit dem Judenviertel, mit dem Christenviertel, vielleicht auch noch mit einem Viertel für die Zoroaster.

Die moderne Gesellschaft, der moderne Staat, funktioniert hingegen so: Wir sind die Gesellschaft, und wir haben Minderheiten: Linkshänder, Blauäugige, Zigarrenraucher, und viele weiter, je nach Situation.

Alle zusammen leben wir in der Gesellschaft.

Auch wenn Herr Maizar sich das nicht vorstellen kann.

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Keine Scharia oder doch Scharia?

Hören wir mal, was Muslimvertreter zur Scharia sagen:
Auf Rückfrage versicherte [Farhad] Afshar (1), die Einhaltung des hiesigen Rechts sei für Muslime ein klares Gebot und es gebe auch keine Tendenz, die Scharia einführen zu wollen. (NZZ, 6. November 2009)

Stimmt, keine Tendenz, sondern die Absicht, denn es gilt:
Auf lange Frist werde die Schweiz an Sonderrechten und -gerichten für gewisse Bevölkerungsgruppen ohnehin nicht vorbeikommen, ist Afshar überzeugt. Er ist für die baldige Übernahme des Scharia-Rechts «mit gewissen Anpassungen an die Schweiz». (NZZaS, 28. Dezember 2008)


Einmal so, einmal anders. Das fördert das Vertrauen.


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(1) Farhad Afshar ist Präsident der Koordination Islamischer Organisationen Schweiz (KIOS)

Hisham Maizar, ebenfalls prominenter Islam-Vertreter in der Schweiz, ist gleicher Meinung:
Die Anerkennung gewisser Teile der Scharia sei ein vernünftiger Weg. (NZZaS, 28. Dezember 2008)
Er ist jedoch realistisch und verschiebt die Diskussion auf später:
Für «politisch nicht opportun» hält Maizar dagegen eine Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt.


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Was Scharia im Familienrecht konkret bedeutet, sieht man hier

Donnerstag, 5. November 2009

Schon wieder ein Hassplakat



Ist das nun eine Diskriminierung, eine Provokation, eine Herabsetzung oder eine Beleidigung?



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Artikel siehe hier im Tagesanzeiger.

Mittwoch, 4. November 2009

Aufruf zur Unterwerfung

Fünfmal am Tag ruft der Muezzin zum Gebet (1), sagt man.

Gebet? Von wegen.

Das nahöstliche Wort Salāt, das bei uns mit Gebet übersetzt wird, heisst etwas völlig anderes:
Das Wort Salāt ist aramäischen Ursprungs und kommt schon in der vorkoranischen Literatur, in der arabischen Dichtung vereinzelt vor. Die Wurzel ṣ - l -w bedeutet im Aramäischen „beugen“, „krümmen“, „spannen“. ṣelôṯā ist das entsprechende Verbalsubstantiv und bezeichnet die Handlung des Beugens. (2)

Salāt ist die Geste der Unterwerfung, verwandt mit dem Kotau, und das sieht man auch an der Haltung: Die Muslime knien sich auf den Boden und berühren diesen mit der Stirn. Dies ist das alte östliche Ritual vor dem Herrscher mit absoluter Macht und hat sich in China bis 1912 gehalten.

Wir kennen das in Europa nicht, wir sind anders gestrickt, und so brauchten die Griechen für diese Handlung, die sie beim persischen König sahen, einen abgeschwächten Begriff, die Proskynese:
Die Proskynese bestand meist darin, dass sich der Untertan dem Herrscher zu Füßen warf, das heißt mindestens auf die Knie ging und den Kopf zu Boden neigte, manchmal auch sich mit dem Gesicht nach unten flach auf den Boden legte. Er legte die Hand beziehungsweise Finger zum Kuss auf den Mund und streckte diese dann in Richtung auf die zu verehrende Götter- oder Herrschergestalt aus.

Die Proskynese ist also nicht mehr die totale Unterwerfung, kein richtiger Salāt.

Bei den Römern, die noch weniger von selbsterniedrigenden Unterwerfungsgesten wussten, wurde dann Proskynese mit adoratio wiedergegeben, was überhaupt keine Unterwerfung mehr beinhaltet, sondern die direkte - durchaus verehrende - Ansprache des Gottes bedeutet.

Und als die Christen den europäischen Völkern das beibringen wollte, was ursprünglich Salāt hiess, gab's gar kein Wort mehr zur Unterwerfung.

Aber weil diese lustigen Gesellen in Europa fanden, man könne mit einem Gott durchaus reden, und wenn er schon mächtig sei, dann könne man ihn mal um etwas bitten, wenn's denn sein müsse, und so nannte man das Zwiegespräch mit Gott auf deutsch Gebet, auf englisch prayer, auf schwedisch bot, auf französisch prière undsoweiter. (3)

Denn diese verflixten Völker in Europa konnten sich einfach nicht vorstellen, dass man sich einem Gott unterwirft, höchstens, dass man ihn mal um Hilfe bittet.

Der Muslim hingegen soll 5x täglich seine Unterwerfungsgeste machen, und der Muezzin ruft zu dieser Unterwerfungsgeste auf.

Und das ist was ganz anderes als ein Gebet.

siehe auch Beliebte Irrtümer zu Moscheen und Minaretten

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(1) Der Wortlaut des "Gebetes" findet sich im Artikel über Glockenschlag und Muezzinruf - einma mit traditioneller Übersetzung von Salat, einmal mit der richtigen. (hier, etwas hinunterscrollen)

(2) Quelle (Wer hier Wiki beanstandet, darf die Aussage dort gerne widerlegen.)

(3) Kopie des Eintrags "beten" aus: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Sonntag, 1. November 2009

Abwehr bei Fundamentalismus

Hisham Maizar legt für die Imame in der Schweiz die Hand ins Feuer. Was er damit meint, ist im Nebel.
«Ich kenne hier jeden Imam. Es gibt keine Fundamentalisten unter ihnen», sagt der Präsident der Föderation islamischer Dachorganisationen in der Schweiz (Fids), zu der mehr als 150 islamische Zentren gehören. Hinweisen auf tendenziöse Äusserungen würde er als Fids-Präsident sofort nachgehen. «Ich wäre der Erste, der sich im Fall des Auftauchens von Hasspredigern oder Fundamentalisten unter den Imamen schützend vor die islamische Gemeinschaft stellen würde.»

Schützend? Wen gegen wen? Stellt er sich vor die Gemeinde, damit die Gemeinde vor dem Imam geschützt wird? Oder stellt er sich vor die Gemeinde, damit die Gemeinde gegen den Zugriff des Rechtsstaates geschützt ist?

Wenn er das meinen würde, was ein normaler Schweizer denkt, dann würde er es auch eindeutig sagen.

Der Mann spricht Nebeldeutsch. Taqiya.
 

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