Samstag, 17. Oktober 2009

Der Schwachpunkt der Initiative

Die Initiative hat einen Schwachpunkt: Sie ist ohne allgemeines Prinzip. Sie verbietet Minarette so, wie man auch Hackbraten verbieten könnte, oder rote Socken.

Kopftücher werden nämlich anders verboten, und auch Schwimmdispensen werden anders durchgesetzt, obschon das ja auch zur freien Religionsausübung gehören würde.

Was ist nun der Unterschied zwischen einem Minarett-Verbot und einem Kopftuch-Verbot oder einem Schwimmunterichts-Zwang?

Der Unterschied liegt im Prinzip, das angewendet wird: Will man das Kopftuch im öffentlichen Dienst verbieten, macht man eine Regel zB "Im öffentlichen Dienst muss man neutral sein." Will man die Schwimmunterricht-Dispens unterbinden macht man ein Prinzip "Alle Kinder müssen schwimmen lernen."

Es wäre also nötig, ein Prinzip zu finden, das unabhängig vom Minarett formuliert ist.

Möglich wäre, kurz angedacht:
  1. Keine Türme, von denen aus systematisch religiöse Botschaften oder Gebete verkündet werden, egal in welcher Sprache.
  2. Keine Gebäude mit kriegerischem Symbolwert
  3. Keine Gebäude totalitärer Organisationen
  4. Keine Gebäude von Organisationen, deren Verhältnis zum Rechtsstaat und zu den Menschenrechten ungeklärt, zweifelhaft oder ablehnend ist.
  5. ..

Dazu folgende erste Überlegungen:
  1. Der Muezzin-Ruf ist eine religiöse Botschaft, "Allah ist grösser" (1). Die Glocken hingegen sind schwieriger einzuordnen. Sie geben die Stunde an, sie läuten den Sonntag ein, der ein Freeitag und ein Tag der Besinnung ist, auch für Atheisten. Und Glocken beten nicht.
  2. Wenn Moscheen Fatih heissen, dann sind sie wohl kriegerisch (Fatih heisst Eroberer)
  3. Ob der Islam totalitär ist, wie Alice Schwarzer andeutet, bleibt abzuklären (2).
  4. Wer die Kairoer Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet, der hat ein Problem mit den allgemeinen Menschenrechten.
So leicht dürfte die Sache allerdings nicht sein, es gibt ja zu jedem Argument ein Gegenargument. Was es braucht ist ein Grundprinzip, das standhält. Auch im Menschenrechtsrat der UNO, welcher bekanntlich von islamischen Vertretern dominiert ist. Es braucht also ein Grundprizip, das so ausgestaltet ist, dass die Gegner höchstens noch die Scharia anführen können.

Weitere Prinzip-Vorschläge werden gerne entgegengenommen. Dazu gibt es den Kommentarbereich.


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(1) Der Gebetsruf des Muezzin lautet folgendermaßen:
(Gebet ist im Grunde eine falsche Übersetzung von Salat, Unterwerfungsgeste, Erklärung hier)

Allah ist am größten. Allah ist am größten. Allah ist am größten. Allah ist am größten / Ich bezeuge, es gibt keinen Gott außer Allah. Ich bezeuge, es gibt keinen Gott außer Allah / Ich bezeuge, Muhammed ist der Gesandte Allahs. Ich bezeuge, Muhammed ist der Gesandte Allahs / Auf zum Gebet! Auf zum Gebet! Auf zum Wohlergehen! Auf zum Wohlergehen! / (Zur Morgendämmerung wird hinzugefügt: Das Gebet ist besser als der Schlaf.) / Allah ist am größten. Allah ist am größten / Es gibt keinen Gott außer Allah.

(2) "Verstehen Sie mich recht, ich rede nicht von dem Glauben und der Religion des Islam. So lange das keine politischen Dimensionen hat, ist der Islam - wie das Christentum - Privatsache. Ich rede von der Politik der Islamisten, die behaupten, im Namen Gottes zu agieren. Doch in Wahrheit geht es ihnen um einen Kreuzzug mit Welteroberungsphantasien. Ich halte die Islamisten für nicht weniger als die Faschisten des 21. Jahrhunderts. Und mich hat das Attentat in New York, ehrlich gesagt, überhaupt nicht überrascht." Quelle
 

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