Glocken rufen auch Alarm, etwa bei Feuersbrunst oder Angriff, und erlaubten so gerade in ländlichen Gegenden das Zusammerufen der Gemeinde zur gemeinsamen Bekämpfung von Feuer oder auch eines Angreifers. Der Ausdruck "Sturm läuten" hat durchaus eine konkrete Bedeutung.
Glocken wurden auch im Verlauf des Mittelalters zum Zusammenrufen der Gläubigen oder zur Feier, zum Beispiel der Auferstehung Christi geläutet - nachdem sich die Kleriker dazu durchringen konnten, die Glocke zu akzeptieren.
Der Muezzinruf ist ein Aufruf zur Unterwerfung
(und nicht, wie ursprünglich angenommen, ein Gebet: (1) )
Allah ist am größten. Allah ist am größten. Allah ist am größten. Allah ist am größten / Ich bezeuge, es gibt keinen Gott außer Allah. Ich bezeuge, es gibt keinen Gott außer Allah / Ich bezeuge, Muhammed ist der Gesandte Allahs. Ich bezeuge, Muhammed ist der Gesandte Allahs / Auf zum Gebet! Auf zum Gebet! Auf zum Wohlergehen! Auf zum Wohlergehen! / (Zur Morgendämmerung wird hinzugefügt: Das Gebet ist besser als der Schlaf.) / Allah ist am größten. Allah ist am größten / Es gibt keinen Gott außer Allah.
Richtiger wäre, da Gebet eine Fehlübersetzung ist, folgender Text:
Allah ist am größten. Allah ist am größten. Allah ist am größten. Allah ist am größten / Ich bezeuge, es gibt keinen Gott außer Allah. Ich bezeuge, es gibt keinen Gott außer Allah / Ich bezeuge, Muhammed ist der Gesandte Allahs. Ich bezeuge, Muhammed ist der Gesandte Allahs / Auf zum Unterwerfungsritual! Auf zum Unterwerfungsritual! Auf zum Wohlergehen! Auf zum Wohlergehen! / (Zur Morgendämmerung wird hinzugefügt: Das Unterwerfungsritual ist besser als der Schlaf.) / Allah ist am größten. Allah ist am größten / Es gibt keinen Gott außer Allah.
Der Aufruf zum Unterwerfungsritual dürfte Anhänger anderer Bekenntnisse beleidigen und Atheisten zu Gelächter bringen, das wiederum zur Beleidigung von Muslimen führen würde. Der Muezzinruf dürfte darum den Religionsfrieden stören. das kann vermieden werden, denn zum Glück ist die Aufforderung zum Gebet heute mit SMS effizient und einfach möglich.
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(1) Inzwischen ist geklärt, dass Gebet eine Fehlübersetzung ist. Statt Gebet müsste es Unterwerfungsgeste heissen, oder Unterwerfungsritual, siehe hier. Der Text wurde entprechend angepasst.
Hier die kurze Erläuterung, die Links und Etymologienachweise sind im Artikel Aufruf zur Unterwerfung:
Das Wort "salaat" im Muezzinruf wird mit Gebet übersetzt, wo es eigentlich "beugen" heisst, das Beugen vor einem Herrscher, auch Kotau genannt.
Der Übersetzungsfehler kommt daher, dass in unserem Kulturkreis diese Form gegenüber einem Herrscher völlig unbekannt ist. Darum wandelte sich die Bedeutung des aramäischen Wortes von griechisch "proskynesis" (eine Ehrerbietung per Kusshand) zu lateinisch "adoratio" (Anrufung) zu dt "Bitte/Beten", fr prière (Bitte/Beten) etc. - um überhaupt in der selbstbewussten europäischen Kultur anzukommen.
Das Verständnis der Beziehung zu Gott hat sich im Christentum auf der Wanderung nach Westen tatsächlich geändert, im Islam bleibt die Beugung - die Unterwerfungsgeste, der Kotau. Und ein Aufruf dazu ist politisch.