Samstag, 13. Februar 2010

Keine Distanzierung

Muslime distanzieren sich zu wenig, wenn ein Attentat geschieht, heisst es manchmal. Man liest zwar hie und da eine Fatwa, dass keine Unschuldigen umgebracht werden dürften - und merkt irgendwann, dass für die Fatwa-Ausrufer nur Muslime unschuldig sein können und Nicht-Muslime sowieso gegen den Islam und damit Schuldige sind. Das ist also eine wertlose Distanzierung.

Und die anderen Muslime? Die normalen? Wieso sollten sie sich distanzieren? Wenn sie sich in aller Ruhe vom Islam abgewendet haben, dann wollen sie sicher nicht mehr mit dem Islam in Verbindung gebracht werden und schweigen deshalb, so wie ein aus der Kirche ausgetretener Christ nicht mehr Kommentare zu Priestern abgibt. Und wenn sie immer noch in der muslimischen Gemeinschaft sind, dann müssen sie sich hüten vor Aussagen, denn schnell einmal sind sie gebrandmarkt als Abgefallene und damit Vogelfreie. Da kann man auch nicht Proteste erwarten gegen Attentate.

Nein, Muslime brauchen nicht in Protestdemos gegen Attentate durch die Strasse zu ziehen. Die Mazyeks können nicht, weil an allem sowieso die Nicht-Muslime schuld sind, die Apostaten haben damit eh nichts mehr am Hut, und die sonstigen normalen Menschen, die noch irgendwie an den Islam glauben, sind besser auf der Hut.

Es braucht keine Distanzierung von Attentaten. Es reicht, wenn die Mazyeks vor laufender Kamera mit gewundenen Sätzen den Nicht-Muslimen die Schuld zuschieben. Das klärt mehr als jeder Protestmarsch.
 

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