Freitag, 6. August 2010

Kopftuch und Freiheit

Der Kanton St. Gallen will das Kopftuch an Schulen verbieten. Res Strehle, Chefredaktor bei Tages-Anzeiger in Zürich findet das schlecht. In seinem Kommentar im Tagi vom 6.8.2010 schreibt er unter dem Titel "Unbedeckt, aber engstirnig", das Verbot sei
in hohem Grade diskriminierend, weltanschaulich parteiisch und transparent nur bezüglich der Geisteshaltung ihrer Urheber. 
Mit anderen Worten: Kopftuch-Gegner sind engstirnig.

Dass das Kopftuch dazu führt, dass Mädchen ohne Kopftuch gemobbt werden ist ihm offensichtlich unbekannt. Dass dies schon lange untersucht und bestätigt, weiss er nicht oder es ist ihm wurst.
In EMMA steht eine Geschichte, die man als Einzelfall abtun könnte, aber Berichte aus anderen Ländern zeigen dasselbe Muster: Trägt ein Mädchen kein Kopftuch, dann kommt bald einmal ein Grosser Bruder und fragt, ob es denn keine gute Muslimin sei. Eine Schlampe. Und wenn das nicht reicht, dann kommt ein Mann mit Bart zum Vater und fragt ihn, ob seine Tochter denn keine gute Muslimin sei.

Der französische Staat, der das Kopftuchverbot eingeführt hat, machte das nicht aus dem Blauen heraus, sondern nach sorgfältigen Abklärungen durch zwei unabhängige Untersuchungskommissionen, die dann tatsächlich in die betroffenen Gebiete und Schulen gingen und tatsächlich die jungen Frauen befragten.

Man findet die Berichte leicht durch googeln mit rapport obin und rapport stasi. Sie sind auf französich abgefasst.

Das Ergebnis der Berichte ist eindeutig: Kopftucherlaubnis fördert den Druck auf die Mädchen, die kein Kopftuch tragen. Die Männer zeigen damit an, welche Frauen ihnen gehören.

Das Kopftuch wird so zur Hundeleine. Herr Strehle nennt das Freiheit.

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Das EMMA-Dossier zum Thema ist hier 
Nebedeutsch zum Kopftuch findet sich hier 
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Auch Farhad Afshar hat sich dazu geäussert (Tagi vom 6.8.2010):
«Es ist nicht die Politik, die zu bestimmen hat, was zu einer Religion gehört»
Aber dazu, was in der Schule gilt.
«Nach der Minarettabstimmung wird das der Schweiz erneut riesigen Schaden zufügen.»
Das kennt man als Indirekte Drohung. eine altbekannte Nebeldeutsch-Technik
Farhad Afshar befürwortet die Einführung der Scharia.
 

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